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Mandarinhaus „Ta Vu“

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Das Mandarinhaus „Ta Vu“ liegt im Herzen der alten Kaiserhauptstadt Hué. Zwischen 2012 und 2014 konnte „Ta Vu“ durch die finanzielle und wissenschaftliche Unterstützung des Auswärtigen Amtes sowie von Experten aus Deutschland umfassend restauriert und für die Nachwelt erhalten werden.

Restaurierung des Deckenputzes über den Eisenträgern
Restaurierung des Deckenputzes über den Eisenträgern © Andrea Teufel

Das Mandarinhaus „Ta Vu“ liegt im Herzen der alten Kaiserhauptstadt Hué. Zwischen 2012 und 2014 konnte „Ta Vu“ durch die finanzielle und wissenschaftliche Unterstützung des Auswärtigen Amtes sowie von Experten aus Deutschland umfassend restauriert und für die Nachwelt erhalten werden. In Zusammenarbeit mit Kunsthandwerken aus Vietnam gelang es dem deutsch-vietnamesischen Team die historischen Kunstwerke und Malereien des Gebäudes zu sichern, aufzubereiten und zu restaurieren. Denn gerade das Mandarinhaus „Ta Vu“ gilt als besonders wertvolles und einmaliges Gebäude der UNESCO-Weltkulturstadt Hué und ist außergewöhnlich reich geschmückt mit Ornamenten und Verzierungen.

Errichtet zu Beginn des 19. Jahrhunderts und teilweise zerstört durch den Krieg in den 70er Jahren befindet sich „Ta Vu“ in unmittelbarer Entfernung zu dem heute einzigen erhaltenen Palast Hués „Thai Hoa“ – dem Palast der vollkommenen Harmonie, der früher den Audienzen des Kaisers diente. In dem Mandarinhaus bereiteten sich die Mandarine – auch Berater genannt – dementsprechend auf ihre Audienz beim Kaiser und auf ihre Examensprüfungen vor.

Durch die Abnutzung touristischer Besuche und angegriffen durch das feucht-warme Klima der Region war eine Restaurierung obligatorisch, um nachfolgenden Generationen einen umfassenden Zugang zu diesem historischem Erbe zu ermöglichen. Durch den Einsatz des Auswärtigen Amtes und des Hue Monuments Conservation Centre (HMCC) konnte sowohl die Innenausstattung des Gebäudes mit den reichgeschmückten Wand- und Deckenmalereien als auch die äußere Fassade vollständig restauriert und damit langfristig erhalten werden.

Der Saal des Ta Vu vor der Restaurierung im Oktober 2012
Der Saal des Ta Vu vor der Restaurierung im Oktober 2012 © Andrea Teufel

Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurden zudem neun vietnamesische Kunsthandwerker speziell für den Erhalt und die Restaurierung historischer Gebäude ausgebildet. Diese Kombination aus Restaurierungs- und Ausbildungsprojekt soll der Diskrepanz in Vietnam zwischen historischen aber restaurierungsbedürftigen Kulturgütern und einem Mangel an fachlichen Restaurierungsexperten entgegenwirken. In den vergangen Maßnahmen hat sich dies für vietnamesische Trainees als ausgesprochenen erfolgreich erwiesen und so konnte auch in diesem Projekt ein gezielter Wissens- und Erfahrungsaustausch stattfinden. Die vietnamesischen Experten setzen sich nun mit der neugewonnenen Expertise für den Erhalt anderer bedeutsamer vietnamesischer Kulturschätze ein, um so nachhaltig die Vielzahl erhaltenswerter historischer Gebäude fachgerecht vor dem Verfall zu bewahren.

Herstellung der Restaurierungsmörtel
Herstellung der Restaurierungsmörtel © Andrea Teufel

Nach dem Abschluss der Restaurierung im Jahr 2014 wurde in „Ta Vu“ zudem eine mehrsprachige Dauerausstellung eingerichtet, die zusammen mit dem HMCC organisiert wurde. Eröffnet mit einer großen Zeremonie und frequentiert durch eine hohe Zahl von Besuchern und Besucherinnen erweist sich die Investition in das historische und erhaltenswürdige Gebäude in der alten Kaiserstadt Vietnams als äußert sinnvoll. Nicht nur die vietnamesische Bevölkerung profitiert von dem erhaltenen kulturellen Schatz, sondern auch das interessierte Publikum aus der ganzen Welt und die Idee, das Weltkulturerbe für kommende Generationen zu erhalten.

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