Deutschland und Vietnam unterhalten seit 2011 eine „Strategische Partnerschaft“ mit Kooperationsprojekten in zahlreichen Politikfeldern. Vielfältige zwischengesellschaftliche Kontakte prägen die Beziehungen. Deutschland und Vietnam sehen sich als Partner im Engagement für Multilateralismus, Handels- und Investitionsfreiheit sowie Umwelt- und Klimaschutz.

Deutschland ist innerhalb der EU Vietnams größter Handelspartner; Vietnam gehört zu den größten Handelspartnern Deutschlands innerhalb von ASEAN. Derzeit haben mehr als 350 deutsche Firmen eine Repräsentanz in Vietnam. Mit deutschen Investitionen wurden rund 50.000 Arbeitsplätze in Vietnam geschaffen.

Das 2020 in Kraft getretenen Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der Europäischen Union hat auch die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Vietnam weiter befördert. Das 2019 unterzeichnete Investitionsschutzabkommen bedarf noch der Ratifikation durch verschiedene EU-Mitgliedsstaaten.

Ein weiterer wichtiger Baustein der Beziehungen zwischen Deutschland und Vietnam ist die auf die Umsetzung der Agenda 2030, der G7-Just Energy Transition Partnership und des Pariser Klimaabkommens fokussierte Entwicklungszusammenarbeit. Die Strategie 2030 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) klassifiziert Vietnam als Globales Partnerland mit den an der vietnamesischen „Green Growth“-Strategie ausgerichteten Kernthemen (Waldwirtschaft/Biodiversität, Energiewende und Berufliche Bildung).

Die bilateralen Kulturbeziehungen entwickeln sich positiv. In Vietnam sind zahlreiche Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen (unter anderem DAAD, Goethe-Institut, Vietnamesisch-Deutsche Universität, International German School) tätig. Über 100.000 Vietnamesinnen und Vietnamesen, die in Deutschland gearbeitet oder studiert haben, bilden eine einzigartige Brücke zwischen Deutschland und Vietnam.

Seit 1998 unterhalten Deutschland und Vietnam auch institutionalisierte sicherheits- und verteidigungspolitische Beziehungen. Im November 2022 wurde zwischen den beiden Verteidigungsministerien eine Vereinbarung zur Vertiefung der militärischen Zusammenarbeit gezeichnet.