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Umsetzung der Indo-Pazifik-Leitlinien: Hafenbesuch der Fregatte „Bayern“ in Ho-Chi-Minh-Stadt

Fregatte Bayern

Fregatte Bayern, © Andrew Langholf/U.S. Navy/Planet Pix via ZUMA Press Wire

Pressemitteilung

Die Fregatte „Bayern“ läuft am Vormittag des 06. Januar 2022 im Hafen von Ho-Chi-Minh-Stadt ein. Dies ist der erste Besuch eines Schiffes der deutschen Marine in Vietnam.

Der deutsche Botschafter Dr. Guido Hildner erklärte dazu: „Der Besuch der Fregatte “Bayern„ ist Ausdruck der Freundschaft zwischen Vietnam und Deutschland. Er würdigt die wachsende Bedeutung des Indo-Pazifiks für die internationalen Beziehungen. Deutschland stärkt mit der Reise der Fregatte die Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern und bekräftigt die internationale regelbasierte Ordnung, insbesondere die Geltung des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen als dem maßgeblichen Regelwerk für die Meere.“

Der Hafenbesuch ist eine weitere Etappe auf der siebenmonatigen Ausbildungs- und Präsenzfahrt der Fregatte im Indo-Pazifik. Die Fregatte mit 232 Soldatinnen und Soldaten war am 2. August 2021 von ihrem Heimathafen Wilhelmshaven aus in den Indo-Pazifik gestartet. Die bisherige Reise führte über das Horn von Afrika, Pakistan, Australien, Guam, Japan, Südkorea und Singapur nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Weitere Hafenbesuche auf der Rückkehr nach Deutschland sind in Sri Lanka und Indien vorgesehen.

Die Fahrt der Fregatte im Indo-Pazifik unterstreicht die sicherheitspolitische Komponente der im September 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Indo-Pazifik-Leitlinien, mit denen Deutschland seine Rolle als gestaltender Akteur und Partner in der Region stärken will. Ziel der Leitlinien ist es, die Beziehungen in und mit der Region zu intensivieren und auf breitere Grundlagen zu stellen.

Offene Seewege sind für Deutschland und Europa von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung. Die Mission der „Bayern“ ist ein konkreter Beitrag zu Schutz und Sicherung der regelbasierten Ordnung im Indo-Pazifik. Auf ihrer Mission fuhr die Fregatte auch durch das Südchinesische Meer. Deutschland betont regelmäßig die Bedeutung des VN-Seerechtsübereinkommens UNCLOS als umfassenden und weltweit geltenden Rechtsrahmen für alle Aktivitäten in den Ozeanen und Meeren. Dies gilt insbesondere für die dort verankerte Freiheit der Schifffahrt und des Überflugs in internationalen Gewässern sowie das Recht auf friedliche Durchfahrt durch Küstengewässer. Gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien hatte Deutschland u.a. mit einer rechtswahrenden Erklärung gegenüber den Vereinten Nationen die völkerrechtliche Position zu Seegebietsansprüchen im Südchinesischen Meer dargelegt.

Vor der Durchquerung des Südchinesischen Meeres beteiligte sich die Fregatte etwa einen Monat lang an der Überwachung der VN-Sicherheitsratssanktionen gegen Nordkorea.

Der Indo-Pazifik wird zunehmend zum politischen und wirtschaftlichen Gravitationszentrum. Die Region wird in den kommenden Jahren entscheidenden Einfluss auf die Ausgestaltung der internationalen Ordnung haben. Die deutschen Indo-Pazifik-Leitlinien beschränken sich daher nicht auf sicherheitspolitische Herausforderungen, sondern setzen weitere Schwerpunkte wie die Diversifizierung der wirtschaftlichen Partnerschaften sowie die Stärkung des Völkerrechts, der multilateralen Kooperation etwa beim Klimaschutz und der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit in der Region. Deutschland ist am 1. August 2021 dem „Übereinkommen über die regionale Zusammenarbeit betreffend die Bekämpfung der Seeräuberei und bewaffneter Überfälle auf Schiffe in Asien“ (ReCAAP) beigetreten.

Der Besuch der Fregatte „Bayern“ in Ho-Chi-Minh-Stadt im neuen Jahr ist ein weiterer Beweis für die Lebendigkeit der strategischen Partnerschaft zwischen Deutschland und Vietnam.

Weitere Informationen

The frigate „Bayern“ will enter the port of Ho Chi Minh City on the morning of 6 January 2022. This is the first visit of a German Navy ship to Vietnam.

Implementation of the Indo-Pacific Guidelines:Port visit of frigate „Bayern“ to Ho Chi Minh City

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