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Deutschland und Vietnam Hand in Hand im Kampf gegen Corona

01.04.2020 - Pressemitteilung

Covid-19-Medikament: Vietnamesisch-Deutsches Zentrum für Medizinische Forschung in Hanoi bringt 6000 Abstrichröhrchen für klinische Studie nach Deutschland

Deutschland und Vietnam arbeiten Hand in Hand im Kampf gegen die Viruserkrankung Covid-19. Forschungseinrichtungen, Wissenschaftler und die Regierungen beider Länder kooperieren dabei in beispielhafter Weise: Das Vietnamesisch-Deutsche Zentrum für Medizinische Forschung (VG-CARE) stellt für eine klinische Studie zu einem Covid-19-Medikament 6000 Abstrichröhrchen zur Verfügung. Der VG-CARE-Mitarbeiter MD Bui Van Long brachte die Röhrchen in einer kurzfristig organisierten Aktion am 30. März nach Deutschland. Die Deutsche Botschaft Hanoi und weitere Bundesbehörden unterstützten ihn dabei.

Am heutigen 1. April startet die Universität Tübingen im Verbund mit den Universitäten Hamburg und Stuttgart eine klinische Studie für den Test eines Medikaments gegen das Corona-Virus. Zur Durchführung der Studie sind Abstrichröhrchen notwendig, die gegenwärtig in Deutschland nicht in ausreichender Zahl erhältlich sind. Das in Hanoi ansässige VG-CARE stellt die Röhrchen zur Verfügung.

Nach geglücktem Transport in Tübingen/Sau khi vận chuyển thành công tới Tübingen
Nach geglücktem Transport in Tübingen/Sau khi vận chuyển thành công tới Tübingen© Institut für Tropenmedizin / Universität Tübingen

Nach geglücktem Transport in Tübingen (v.l.n.r.): MD Bui Van Long (108 MCH / VG-CARE, Hanoi), Dr. Carsten Köhler (Institut für Tropenmedizin - Universität Tübingen), Prof. Dr. Peter Kremsner (Direktor des Instituts für Tropenmedizin), Prof. Dr. Thirumalaisamy P. Velavan (Gruppenleiter am Institut für Tropenmedizin und deutscher VG-CARE-Direktor).




Hintergrund:

Vietnamesisch-Deutsches Zentrum für Medizinische Forschung (VG-CARE)

Das beim Militärkrankenhaus 108 (108 MCH) in Hanoi angesiedelte Vietnamesisch-Deutsche Zentrum für Medizinische Forschung (VG-CARE) befasst sich mit klinischer Forschung zu bakteriellen, viralen und parasitären Infektionen (Virushepatitis, virale/bakterielle Meningitis/Enzephalitis, Dengue-Fieber, Malaria, Atemwegs- und Durchfallerkrankungen). Dabei verfolgt es auch das Ziel, den Internationalisierungsprozess in Wissenschaft und Forschung durch globale Vernetzung nachhaltig zu gestalten.

Das Institut für Tropenmedizin der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen und das 108 MCH kooperieren seit mehr als 20 Jahren in diesem Bereich. Auf der Grundlage der langjährigen Zusammenarbeit gossen sie im Januar 2018 das VG-CARE in die Rechtsform einer unabhängigen, gemeinnützigen juristischen Einrichtung.

Vietnam mit seinen etwa 96 Millionen Einwohnern in tropischem Klima ist ein Hotspot für zahlreiche Infektionskrankheiten. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurde im Rahmen von VG-CARE das Vietnamesisch-Deutsche Exzellenzzentrum (VG-EXCEL) als Zentrum für klinische Forschung im Bereich von Infektionskrankheiten in Vietnam und der ASEAN-Region etabliert.

Das Zentrum wird zu einer zentralen Plattform für klinische Studien verschiedener deutscher und vietnamesischer, aber auch internationaler Institutionen ausgebaut. Gefördert durch das BMBF, die Universität Tübingen, das 108 MCH, den Deutschen Akademischen Austauschdienst, die National Foundation for Science and Technology Development und das Vietnamesische Ministerium für Wissenschaft und Technology führt es verschiedene Forschungsprojekte durch.

Nach Angaben von VG-CARE ist das Zentrum die einzige Institution in Vietnam, die International-Council-for-Harmonization(ICH)-konforme klinische Studien nach GCP/GCLP-Standards durchführen kann. Dafür veranstaltet VG-CARE regelmäßig Kurse für vietnamesische Wissenschaftler zur Durchführung klinischer Studien nach diesen Standards. Gleichzeitig werden junge Wissenschaftler und Studierende aus Deutschland und Vietnam bei der Erlangung ihrer akademischen Grade (MSc, MD, PhD) unterstützt.

Herr MD Bui Van Long, der den Transport der Röhrchen durchführte, hatte bis Anfang März eine achtmonatigen Fortbildung am Institut für Tropenmedizin der Universität Tübingen absolviert.

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