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Partnerschaft zwischen der deutschen Regierung und IOM zur Stärkung der Kapazitäten von Unternehmen im Bereich Arbeitsmigration und verantwortungsvollem Geschäftsverhalten in Vietnam

Deutsche Generalkonsulin, Dr. Josefine Wallat und Frau Mihyung Park, Missionschefin der IOM Vietnam bei der Unterzeichnungszeremonie am 30.03.2021./ Bà Tổng Lãnh Sự Đức, Tiến sĩ Josefine Wallat và bà Mihyung Park, Trưởng Phái đoàn IOM Việt Nam tại buổi lễ ký kết ngày 30.03.2021.

Deutsche Generalkonsulin, Dr. Josefine Wallat und Frau Mihyung Park, Missionschefin der IOM Vietnam bei der Unterzeichnungszeremonie am 30.03.2021./ Bà Tổng Lãnh Sự Đức, Tiến sĩ Josefine Wallat và bà Mihyung Park, Trưởng Phái đoàn IOM Việt Nam tại buổi lễ ký kết ngày 30.03.2021., © GK Ho-Chi-Minh-Stadt

16.04.2021 - Pressemitteilung

HO CHI MINH CITY, Vietnam - Am 30. März 2021 unterzeichneten das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Ho-Chi-Minh-Stadt und die Internationale Organisation für Migration (IOM) Vietnam eine Vereinbarung zur Umsetzung eines neuen Projekts in Vietnam: „Enhancing Business Capacity to Address Forced Labour and Human Trafficking Risks in International Supply Chains“. Das Projekt soll die Fähigkeit von Unternehmen staärken, die Menschen- und Arbeitsrechte ArbeitnehmerInnen und insbesondere MigrantInnen in internationalen Wertschöpfungsketten zu respektieren, zu fördern und zu verbessern.

Internationale Wertschöpfungsketten bietet Unternehmen die Möglichkeit, den Marktzugang zu erweitern, die Geschäftstätigkeit auszudehnen, eine höhere Wertschöpfung zu erzielen und den Wettbewerbsvorteil zu verbessern. Mit diesen Chancen geht jedoch auch eine größere Verantwortung einher. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen für ethisches Verhalten im Geschäftsleben sowie Beschaffungs- und Vertragsanforderungen von Handels- und Investitionsabkommen haben die Anforderungen an die Einhaltung sozialer Standards für vietnamesische Unternehmen, die in globale Märkte eintreten wollen, erhöht.

In diesem Zusammenhang ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen die internationalen Standards zu Wirtschaft und Menschenrechten verstehen und wissen, wie verschiedene Gruppen von Arbeitnehmern gefährdet sein können, wie sie Risiken von Zwangsarbeit und Menschenhandel erkennen und Lösungen entwickeln können, um diesen zu begegnen. Dies wird jetzt besonders wichtig, da die Welt in das zweite Jahr der globalen COVID-19-Pandemie eingetreten ist. Der Aufbau von Widerstandsfähigkeit gegen unvorhergesehene Ereignisse in Betrieben und Wertschöpfungsketten durch verantwortungsvolle Geschäftspraktiken, fortlaufende Sorgfaltspflicht und flexible Geschäftskontinuitätspläne kann Unternehmen dabei helfen, „besser zurückzuschlagen“ und kostspielige Unterbrechungen zu reduzieren.

Zu diesem Zweck wird die IOM in Absprache mit relevanten staatlichen, nichtstaatlichen und privatwirtschaftlichen Interessenvertretern ein Online-Schulungsprogramm zu verantwortungsvollem Geschäftsverhalten entwickeln, das sich auf die Vorbeugung von Zwangsarbeit und Risiken des Menschenhandels in Betrieben und Wertschöpfungsketten konzentriert, indem es das Verständnis für die Gefährdung von Arbeitsnehmern, einschließlich Migranten, erhöht. Nach dem Pilottestlauf wird das Online-Schulungsprogramm eine offene Quelle sein, auf die alle interessierten Personen zugreifen können, um zu lernen und ihre Managementsysteme zu verbessern.

Deutsche Generalkonsulin, Dr. Josefine Wallat und Frau Mihyung Park, Missionschefin der IOM Vietnam bei der Unterzeichnungszeremonie am 30.03.2021./ Bà Tổng Lãnh Sự Đức, Tiến sĩ Josefine Wallat và bà Mihyung Park, Trưởng Phái đoàn IOM Việt Nam tại buổi lễ ký kết ngày 30.03.2021.
Deutsche Generalkonsulin, Dr. Josefine Wallat und Frau Mihyung Park, Missionschefin der IOM Vietnam bei der Unterzeichnungszeremonie am 30.03.2021./ Bà Tổng Lãnh Sự Đức, Tiến sĩ Josefine Wallat và bà Mihyung Park, Trưởng Phái đoàn IOM Việt Nam tại buổi lễ ký kết ngày 30.03.2021.© GK Ho-Chi-Minh-Stadt

In ihrer Rede bei der Unterzeichnungszeremonie betonte Frau Mihyung Park, Chief of Mission bei IOM Vietnam: „In der heutigen, immer stärker global integrierten Wirtschaft mit zunehmend bewussten Verbrauchern ist es eine Notwendigkeit, dass Unternehmen die Rechte ihrer Arbeiter wahren, sowohl in ihren eigenen Betrieben als auch in den erweiterten Wertschöpfungsketten. Es liegt im Interesse der Unternehmen, menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Menschen- und Arbeitsrechte von ArbeitnehmerInnen, einschließlich MigrantInnen, zu wahren. Im Gegenzug haben verantwortungsbewusste Unternehmen die Möglichkeit, Kundenbeziehungen zu sichern, Zugang zu Kapital zu erhalten, die Produktivität der Belegschaft zu erhöhen, die Fluktuationsrate zu senken und das Risiko von Reputations-, finanziellen und rechtlichen Schäden zu verringern. IOM freut sich über diese neue Partnerschaft und wird ihre lokalen, regionalen und globalen Bemühungen weiter ausbauen, um die Rechte aller ArbeiterInnen, insbesondere der MigrantInnen, in internationalen Wertschöpfungsketten sicherzustellen.“

Dr. Josefine Wallat, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Ho-Chi-Minh-Stadt ergänzte: „Die Verbraucher von heute wollen sicher sein, dass die Produkte, die sie kaufen, nach den höchsten ökologischen und ethischen Standards hergestellt wurden. Das deutsche Generalkonsulat in HCMC freut sich, mit IOM zusammenzuarbeiten, um das Bewusstsein von Kunden, Produzenten und potentiellen Opfern für die Beseitigung des Menschenhandels zu stärken. Dieses Projekt ergänzt die jüngste nationale Gesetzgebung Deutschlands zur Erhöhung der Transparenz in internationalen Wertschöpfungsketten (Lieferkettengesetz).“

Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt finanziert und durch die IOM-Initiative „Corporate Responsibility in Eliminating Slavery and Trafficking“ (CREST) umgesetzt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Anastasia Vynnychenko, Project Officer bei IOM Viet Nam, Tel: (028) 3822 2057, Email: avynnychenko@iom.int.

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